Iwanow ist ein russischer Politiker. Von 2001 bis 2007 war er Verteidigungsminister der Russischen Föderation. Er galt eine Zeit lang
als Spitzenkandidat für die Nachfolge von Präsident Wladimir Putin bei den Präsidentschaftswahlen 2008. Vom 22. Dezember 2011 bis zum
12. August 2016 war Iwanow Vorsitzender der russischen Präsidialverwaltung.
Leben: Sergei Iwanow studierte von 1970 bis 1975 an der
Staatlichen Universität Sankt Petersburg im Fachbereich Sprachen, mit den Hauptfächern Englisch und Schwedisch. Danach begann er eine
langjährige Tätigkeit für das KGB, mit dem Schwerpunkt auf Gegenspionage. Hierbei kam er mit seinem späteren Förderer Wladimir Putin in Kontakt...
Als Putin 1998 zum Direktor des neuen russischen Inlandsgeheimdienstes FSB aufstieg, bot er Iwanow dort
die Position seines Stellvertreters an, worauf Iwanow vom Auslandsdienst zum FSB wechselte. 2001, Wladimir Putin bekleidete inzwischen das
Amt des Präsidenten Russlands, wurde Iwanow zum Verteidigungsminister ernannt. Er war damit der erste Mann in dieser Position, der nicht aus
der russischen Militärelite stammte.
Seit 14. November 2005 hatte er zusätzlich das Amt eines stellvertretenden Ministerpräsidenten der Russischen
Föderation inne und war zuständig für militärische Angelegenheiten. Am 15. Februar 2007 wurde er von Präsident Putin zum Ersten
stellvertretenden Ministerpräsidenten befördert. Da er aufgrund seiner neuen Aufgaben sein Amt als Verteidigungsminister laut Putin
"natürlich" nicht mehr ausfüllen könnte, wurde Anatoli Serdjukow zum neuen Verteidigungsminister ernannt.
Am 29. Dezember 2011 wurde Iwanow zum Wirklicher Staatsrat 1. Klasse der Russischen Föderation befördert.
Iwanow wurde am 12. August 2016 als Präsidialamtschef entlassen und zum Sonderbeauftragten für Naturschutz und Transport ernannt...
Unfall des Sohnes: Der älteste Sohn von Sergei Iwanow,
Alexander Iwanow (1977–2014) überfuhr 2005 mit seinem Auto eine rote Ampel mit hoher Geschwindigkeit und erfasste dabei
eine Rentnerin, die dadurch getötet wurde. In dem anschließenden Gerichts-prozess wurde der Sohn des ehemaligen Verteidigungsministers
freigesprochen. Im November 2005 setzte der russische Sender Ren TV die Sendung der Journalistin Olga Romanowa, die über diesen Vorfall
kritisch berichtet hatte, ab.
Unkontrollierte Aktivitäten russischer Geheimdienste: Nachdem
2004 der frühere kommissarische Präsident der tschetschenischen Separatisten Selimchan Jandarbijew von Agenten des Militärgeheimdienstes GRU
in Katar ermordet worden war, verurteilte ein katarisches Gericht russische Agenten zu Gefängnisstrafen. Nach der diplomatischen Erzwingung
ihrer Herausgabe an Russland wurden diese Agenten 2005 bei ihrer Rückkehr nach Russland von Iwanow begrüßt.
Nach der Ermordung Jandarbijews hatte Iwanow auf eine fehlende Motivation für die Beseitigung Jandarbijews
hingewiesen. Nach der Ermordung des abtrünnigen ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Alexander Litwinenko wiederholte Iwanow seinen Hinweis
auf eine fehlende Motivation.
Im Mai 2014 setzte die US-amerikanische Regierung Iwanow auf eine Sanktionsliste infolge der Ukraine-Krise,
die Iwanow die Einreise in die Vereinigten Staaten verbietet.